Alles muss glänzen
Noah HaidleIm Mittelpunkt dieser schwarzen Komödie – im Originaltitel THE HOMEMAKER – steht Rebecca, Mutter und verlassene Ehefrau – verlassen von ihrem Gatten, von ihrem Sohn Michael und bald auch von ihrer Tochter Rachel, die am Anfang des Stücks mit Gary zum Abitur-Ball aufbricht, wie einst Rebecca in jungen Jahren. Erinnerungen, schöne Bilder, heile Welt und heilende Songs, das sind die Essenzen, mit denen Rebecca ihr Leben beträufelt und ihr verlorenes Glück einzufangen sucht. Sie gibt die Hoffnung nicht auf, deckt allabendlich den Tisch für ihre Familie und bereitet das Abendmahl zu.
Während draussen das Wasser ansteigt, putzt und schrubbt sie gegen den Weltuntergang an und gegen die Tatsache, dass Glück nichts Beständiges ist und das Leben endlich.
Noah Haidle, 1978 in Michigan (USA) geboren, ist Drehbuchautor und Dramatiker. Im deutschsprachigen Raum wurde Haidle 2009 durch sein Stück «Mr. Marmalade» bekannt. Haidles erstes Drehbuch «Stand Up Guys» wurde mit Al Pacino und Christopher Walken verfilmt. Mit «Alles muss glänzen» stellen wir den leidenschaftlichen Erzähler Noah Haidle erstmals in der Schweiz vor. «Alles muss glänzen» wurde von der Fachzeitschrift Theater heute zum besten ausländischen Stück des Jahres 2015 gewählt.
Fotos: Ingo Höhn
PRESSESTIMMEN
Zwei Dinge machen diese eigensinnige Eigenproduktion bemerkenswert: der Mut von Bürgin, seine kleine Bühne mit grössenwahnsinnigen Phantasien zu bevölkern, und eine schauspielerische Ensembleleistung. Vorab Anna-Katharina Müller als grämliche Tochter und Ingo Ospelt als liebenswürdiger Vergewaltiger sind sehenswert. (Daniele Muscionico, NZZ, 8.12.16)
Regisseur Manuel Bürgin sorgt dafür, dass die Schweizerische Erstaufführung nie zu einem Slapstick verkommt und mit Trockeneis, Kunstblut und dramatischem Soundtrack oft filmisch, aber nie billig wirkt. Es ist ein lustiger Abend voller berührender Momente. Was vor allem am starken Ensemble liegt, allen voran an Chantal Le Moign. Ihre selbstlose, daueroptimistische Rebecca, deren Kräfte nach und nach schwinden, ist umwerfend. (Isabel Hemmel, Tages Anzeiger, 5.12.16)
Radio SRF, Bericht von Kaa Linder vom 5.12.16: http://www. srf.ch/kultur/buehne/alles-muss-glaenzen-eine-hommage-an-die-…
Eine Hommage an die Mutter aller Mütter. Die Premiere am Theater Winkelwiese überzeugte mit entwaffnendem Optimismus und glaubwürdigen Darstellern. Regisseur Manuel Bürgin, Intendant der Zürcher Winkelwiese, arbeitet die Ambivalenz der Figuren sorgfältig heraus und präsentiert zusammen mit einem grossartigen Ensemble einen überzeugenden, berührenden Theaterabend. So schnell wird einen diese Rebecca nicht loslassen, und vorschnell sollte man über sie kein Urteil fällen. (SRF 2 Kultur, Kultur Aktuell, Kaa Linder, 5.12.16)
„Alles muss glänzen“ ist starkes klassisches Theater, das die gesellschaftlichen Hoffnungen der Nachkriegsjahre mit makabrem Witz ad absurdum führt. Regisseur Manuel Bürgin hat für seine Inszenierung ein hervorragendes fünfköpfiges Ensemble zusammengestellt …
Fantastisch: Chantal Le Moign. (Karl Wüst, SDA, 3.12.16)
Regie Manuel Bürgin Mit Chantal Le Moign, Anna-Katharina Müller, Ingo Ospelt, Alexander Maria Schmidt, Doris Strütt Bühne und Kostüme Luisa Beeli Musik Sandro Corbat Licht und Technik Patrick Hunka, Tashi-Yves Dobler Lopéz und Paul Schuler Regieassistenz Jennifer Warisch Ausstattungsassistenz Sandra Antille Hospitanz Anouk Sarbacher Produktionsleitung Andrea Brunner Aufführungsrechte Suhrkamp Theater Verlag Eigenproduktion Theater Winkelwiese Zürich In Koproduktion mit dem Kellertheater Winterthur und dem Theater Tuchlaube Aarau Gefördert durch STANLEY THOMAS JOHNSON STIFTUNG, MIGROS-KULTURPROZENT, Schweizerische Interpretenstiftung SIS (Stand Sept.)