Wer auf der Welt (Wiederaufnahme)
Lukas LinderKurz vor Weihnachten machen wir uns mit Frau Ulla und Herrn Steinkopf noch einmal auf die Reise durch die fantastische Bühnenwelt, die Beni Küng und sein Team mit viel Raffinesse in die Winkelwiese gezaubert haben. Ein letztes Mal steht der Glücksucher Steinkopf mit seinem Lottoschein im Regen und trotzt allen widrigen Umständen. Fast alles hat er verloren. Was ihm bleibt, ist seine Zuversicht und die Begegnung mit der Kioskbesitzerin Ulla. Doch der rettende Kiosk, an dem er sein Los in Glück ummünzen will, steht kurz vor der Schliessung. Angelegt als verhindertes Roadmovie, erzählt «Wer auf der Welt» von Träumen, die zu gross sind, um darin zu leben, von der Sehnsucht beim Versteckspielen auf dieser Welt gefunden zu werden und von der Suche nach einem Ort zum unbeschwerten Sein.
Lukas Linder ist Verfasser zahlreicher Bühnen- und Hörstücke, darunter «Das traurige Schicksal des Karl Klotz» oder «Draussen rollt die Welt vorbei». 2015 wurde er mit dem Kleist Förderpreis ausgezeichnet und gewann mit «Der Mann aus Oklahoma» den Heidelberger Stückemarkt. Im Herbst 2017 wird sein neues Stück «Der Revisor oder: Das Sündenbuch» am Theater Basel uraufgeführt. Lukas Linder erzählt mit feinem, humorvollem und klugem Blick von den Absurditäten des Lebens und den menschlichen Dramen, die sich dahinter verbergen. Mit «Wer auf der Welt» ist zum ersten Mal ein Stück von Lukas Linder am Theater Winkelwiese zu sehen.
Fotos: Ingo Höhn
Christoph Schneider, Tages Anzeiger, 23. Mai 2017:
Die Assoziationen und Dialogzeremonielle, die einander sozusagen fortlaufend befruchten und gebären, reihen sich zur vergnüglichen Kette, und die verspielte Inszenierung gibt der Wortkunst, auch der schauspielerischen, viel Raum. Und ist es nicht genug, wenn man ein, zwei sprachliche Kostbarkeiten mit nach Hause nimmt?
Thierry Frochaux, P. S. - Die Linke Zürcher Zeitung, 26. Mai 2017:
Beni Küng baut eine mechanische Folgeauslösemaschine entlang der Winkelwiesewände , die den Kern des Textes gut spiegelt. (…) Wie es sich für die Illustration eines sehenden Auges im Dunkeln tappen gehört, ist der einzige tatsächlich greifbare Seelentröster die Musik. Die macht sogar die Unerreichbarkeit jedes, aber vor allem des grossen Träumchens erträglich.
Regie Manuel Bürgin Mit Jeanne Devos, Christian Kerepeszki, Manuel Bürgin, Sandro Corbat Musik Sandro Corbat Bühne und Kostüme Beni Küng Assistenz Sandra Antille Licht und Technik Tashi-Yves Dobler López und Paul Schuler Dramaturgie Denise Rickenbacher Eigenproduktion Theater Winkelwiese Gefördert durch MIGROS-KULTURPROZENT, SIS Schweizerische Interpretenstiftung, Alfred und Ilse Stammer Stiftung (AIS) Aufführungsrechte Verlag Hartmann&Stauffacher, Köln