Klara Tal und das Küchentisch-Institut (KTI)

Liebe ist Cholera

In «Liebe ist Cholera» verhandeln wir die strukturelle Basis, auf der unser Liebesschmerz beruht und warum die Idee der harmonischen Liebesbeziehung uns an der destruktiven Architektur unserer Gesellschaft, dem Patriarchat und der kapitalistischen Verwertungslogik festhalten lässt. Romantisch Involvierte und die, die es gerne wären, hoffen stur, dass es hilft sich anzustrengen. Eifrig bemühen sie sich, soziale, humorvolle, Geld verdienende, positive und fitte Menschen zu bleiben, um den*die Richtige*n zu finden, bzw. zusammenzubleiben. Sie reservieren Tische, Tickets, Hotelzimmer, verschenken Milka Herzen, weinen im SUV auf dem Weg ins Fitness Studio und werden Mitarbeiter*innen des Monats. Unser Begriff von Liebe bürstet nicht nur ein vielfältiges Gefühl, sondern auch uns selbst auf Pärchen-Konformität. In dialogischen Miniaturszenen befreien wir uns mit faktenbasierten und humorvollen Heilkräften, entwirren komplexe Theorien aus Soziologie und Politikwissenschaften, versachlichen Hollywood Mythen und erotisch etablierte Begriffe und stossen auf den Nährboden unserer unerfüllten Sehnsüchte und Schadensersatzforderungen in Puncto Liebe.

Bild: Ana Tomic

Von und mit Amelie Hafner, Janette Mickan, Esther Schwartz, Ana Tomic