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Theater für GegenwartsdramatikDas Theater Winkelwiese wurde 1964 gegründet und nimmt seither einen festen und wichtigen Platz in der deutschsprachigen Theaterlandschaft ein. Seit seinem Bestehen erlangt das innovative Theater in der Villa Tobler immer wieder internationale Aufmerksamkeit. In den Anfängen wurden durch die Gründerin Maria von Ostfelden Autoren wie Samuel Beckett, Eugène Ionesco und Harold Pinter in der Schweiz erstaufgeführt und bekannt gemacht. Das Theater etablierte sich rasch als Ort, wo die Erneuerung der Theaterästhetik tatkräftig und fachkundig vorangetrieben wird. 2000 initiierte der damalige Leiter Peter-Jakob Kelting das Autorenförderprojekt Dramenprozessor und führte es in Zusammenarbeit mit dem Regisseur und Dramaturgen Erik Altorfer und weiteren Theatern, Autorenverbänden, Migros Kulturprozent und Pro Helvetia erstmals durch. Im Rahmen des Dramenprozessors entstehen in enger Zusammenarbeit zwischen jungen Schweizer Autoren und erfahrenen Kräften aus der Theaterpraxis während einer Spielzeit vier Theaterstücke. Diese neuen Texte werden am Ende der Spielzeit der Öffentlichkeit als szenische Lesungen präsentiert. Zu einem späteren Zeitpunkt wird mindestens eines der Stücke vom Theater Winkelwiese in Koproduktion mit Partnertheatern uraufgeführt. Mit dieser Innovation reagierte das Theater Winkelwiese auf das Fehlen einer jüngeren Schweizer Dramatikergeneration am Ende der Neunziger Jahre und profilierte sich als effizient arbeitendes Autorentheater. Unter der Leitung von Stephan Roppel wurde der Dramenprozessor kontinuierlich und erfolgreich weiterentwickelt und das Theater als Spielstätte für zeitgenössische Schweizer und internationale Dramatik noch eindeutiger profiliert. Im Rahmen des Dramenprozessors (Gesamtleitung: Stephan Roppel, Künstlerische Leitung: Erik Altorfer) entstanden seit 2000 insgesamt 30 aufführungsreife Theaterstücke zeitgenössischer Schweizer Nachwuchsdramatiker und -dramatikerinnen. Eine Mehrheit dieser neuen Autorengeneration wurde in bedeutende Theaterverlage aufgenommen, nicht wenige Autoren erhielten renommierte Auszeichnungen im In- und im Ausland. Mittlerweile hat sich durch die kontinuierliche Förderung und die nachhaltige Zusammenarbeit eine ganze Generation von Schweizer Dramatikern herausgebildet, deren wichtigste Exponenten sich in der deutschsprachigen Theaterlandschaft durchzusetzen vermochten. Die Autorenarbeit führte zudem zu wertvollen Kontakten zu den wichtigsten deutschen Theaterverlagen. Dadurch gelingt es dem Theater Winkelwiese immer wieder, Schweizer Erstaufführungsrechte bedeutender Theatertexte zu erhalten. Durch Uraufführungen und Schweizer Erstaufführungen zeitgenössischer Dramatik setzt das Theater Winkelwiese Themen und Inhalte, die sich an der gesellschaftlichen und politischen Gegenwart orientieren. Es ist dem Theater Winkelwiese in den letzten Jahren gelungen, zeitgenössische Dramatiker für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen. Die gründliche Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Dramatik und deren Inhalten bestimmt auch unsere Programmierung. Das Theater Winkelwiese setzt Themen und rückt aktuelle Inhalte ins Zentrum. Aus der umfangreichen, zeitgenössischen Theaterliteratur entscheiden wir uns in der Spielplangestaltung für Texte, die mit dem gesellschaftlichen Diskurs und mit der Lebensrealität in Zürich eine Reibung erzeugen. Dabei kommt uns der rege Austausch mit Verlegern, zu denen wir durch die Autorenarbeit einen guten Kontakt haben, zu Hilfe. Oft gelingt es uns dadurch, hierzulande unbekannte Autorinnen und Autoren einzuführen, die durch ihre subjektive Sicht auf ein gesellschaftliches Thema und ihre Erzählweise das Interesse des Publikums wecken. Durch die kontinuierliche Programmierung qualitativ hochstehender zeitgenössischer Texte ist es uns in den letzten Jahren zunehmend gelungen, das Profil der Winkelwiese bei einem breiteren Publikum zu verankern, die Berührungsangst mit zeitgenössischer Dramatik zu vermindern und die Akzeptanz für ihren Wert und ihre Aussagekraft zu erhöhen. |