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CHININ

Koproduktion:
FAX AN MAX
Theater Winkelwiese
Schlachthaus Theater Bern

Ein Stückauftrag der Stiftung Dürrenmatt-Mansarde

Spiel:Gerrit Frers, Elisabeth Rolli, Christoph Rath, Alexander Maria Schmidt
Regie:Manuel Bürgin
Ausstattung:Kathrine von Hellermann
Musik:Sandro Corbat
Licht:Tashi-Yves Dobler
Video:Tim Fletcher
Dramaturgie:Andrea Schmid
Regieassistenz:Manuela Runge
Produktionsleitung:Andrea Brunner

«Schauen Sie aus dem Fenster. Da ist kein Soldat mehr. Weit und breit kein Soldat mehr. Die sind weg.» Gaël Roth, Chinin

Eine Besatzungsmacht verlässt von einem Tag auf den anderen die Insel, weil der dort ausgebeutete Rohstoff Erdöl in anderen Weltgegenden billiger zu fördern ist. Nach Jahren des vergeblichen Befreiungskampfs ziehen die Rebellen in die Stadt ein. Über Nacht werden sie plötzlich zu Helden. Die Wut der Bevölkerung über das erfahrene Leid während der Besatzungszeit entlädt sich. Es beginnt eine Jagd auf echte und vermeintliche Nutzniesser des Systems. Alte Wunden brechen auf, offene Rechnungen werden beglichen, man verrät andere, um die eigene Haut zu retten. Im Zentrum des Geschehens stehen eine Frau, die mit einem Besatzungssoldaten ein Kind gezeugt hat, sowie drei Männer, die um Macht, Anerkennung und eine Liebe kämpfen, die alle auf tragische Weise verbindet und gleichzeitig für immer trennt.

Mit ihrem neuen Projekt «Chinin» zeichnen der Autor Gaël Roth und die Gruppe FAX AN MAX das Psychogramm eines postkolonialen Traumas. Dabei richtet «Chinin» den Blick auf die privaten Beziehungen zwischen Opfern und Tätern, welche sich in einer plötzlich veränderten Situation, in einer Phase der Anarchie und Unsicherheit, wiederfinden und neu begegnen. Gaël Roth betont das Archetypische, das in der szenischen Konfrontation der Figuren sichtbar wird. Die Insel steht in «Chinin» für einen Mikrokosmos, der die Folgen der Ausbeutungsstrategien eines brutalen Machtsystems spiegelt. Nach dem Abzug der Besatzungsmacht ist die entkolonialisierte Gesellschaft mit Fragen der Neuordnung und Identitätssuche konfrontiert.

«Chinin» entsteht in Zusammenarbeit mit der Berner Stiftung Dürrenmatt-Mansarde. Diese hat 2011 zum ersten Mal einen Stückauftrag ausgeschrieben, der sich an Autorinnen und Autoren richtet, die bereits mindestens eine Uraufführung eines eigenen Stücks durch ein professionelles Theater sowie die Vernetzung mit Produktionsgruppen nachweisen können. Die Jury hat die Eingabe von Gaël Roth als das interessanteste der eingegebenen Projekte beurteilt, mit einer ausgezeichneten Ausgangslage, bemerkenswerter inhaltlicher Dringlichkeit, guten ersten Konkretisierungen und einem starken formalen Gestaltungswillen. «Chinin» wird im Herbst 2012 von FAX AN MAX in Koproduktion mit dem Theater Winkelwiese und dem Schlachthaus Theater Bern uraufgeführt und wird zudem am Kurtheater Baden gastieren.

Gaël Roth wurde 1979 in Morija, Lesotho, geboren und ist in Bern aufgewachsen. Die Jahre 1989/1990 verbrachte er aufgrund der elterlichen Berufstätigkeit in Ruanda. Er studierte zwei Jahre lang Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater in Bern und begann danach mit dem Studium der Philosophie, Filmwissenschaften und Informatik an der Universität Lausanne, das er 2011 erfolgreich abschloss. 2004-2006 besuchte er die Schreibwerkstatt «Schreiben für die Bühne», in der das Stück «Die Besetzung des Hinterlandes» entstand, das in der Folge sowohl an der HMT Zürich als auch am Vorstadttheater Basel inszeniert wurde. 2007 / 2008 absolvierte er das Autorenprojekt Dramenprozessor, in dessen Rahmen sein Stück «Peter der Zweite» entstand, welches 2010 im Theater Winkelwiese von der Gruppe FAX AN MAX in der Regie von Manuel Bürgin uraufgeführt wurde.

Mit freundlicher Unterstützung von:
Stadt Zürich Kultur, Stiftung Dürrenmatt-Mansarde, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung, Stanley Thomas Johnson Stiftung, Ernst Göhner Stiftung
(Stand: 19.6.2012)

Link zum Beitrag auf art-tv: http://www.art-tv.ch/9612-0-Theater-Winkelwiese-ZH-Schlachthaus-Theater-BE-Chinin.html

Link zum Pressespiegel:http://www.winkelwiese.ch/programm/spielplan/chinin.html?txt

Spieldaten

Samstag, 27. Oktober 2012 – 20:30 Uhr – Premiere – Ausverkauft
Donnerstag, 1. November 2012 – 20:30 Uhr – 19.45h Stückeinführung mit dem Autor
Freitag, 2. November 2012 – 20:30 Uhr
Samstag, 3. November 2012 – 20:30 Uhr
Donnerstag, 8. November 2012 – 20:30 Uhr
Freitag, 9. November 2012 – 20:30 Uhr
Samstag, 10. November 2012 – 20:30 Uhr
Mittwoch, 14. November 2012 – 20:30 Uhr – Ausverkauft
Donnerstag, 15. November 2012 – 20:30 Uhr
Freitag, 16. November 2012 – 20:30 Uhr
Samstag, 17. November 2012 – 20:30 Uhr

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