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DER ARGENTINIER

Koproduktion:
Theater Marie
Theater Tuchlaube Aarau
Kellertheater Winterthur

Spiel:Newa Grawit, Diego Valsecchi
Regie:Olivier Keller
Bühne / Kostüme:Erik Noorlander, Linda Rothenbühler
Musik:Pascal Nater
Dramaturgie:Patric Bachmann

Ein Mann und eine Frau, Lena, begegnen sich nach Jahren bei einem Klassentreffen wieder. Die Gespräche der andern, die aus ihrem unspektakulären Alltag erzählen, scheinen sie nicht zu interessieren. Die beiden kommen auf Lenas Grossvater zu sprechen, der vor wenigen Tagen verstorben ist, und der von den Dorfbewohnern stets «Der Argentinier» genannt wurde. Er führte ein genügsames Leben als Lehrer, ihm wurde aber eine grosse Könnerschaft im Tangotanzen nachgesagt. In frühen Jahren – so berichtet man sich – sei er nach Argentinien ausgezogen um Gaucho zu werden. Lena erzählt ihrem ehemaligen Schulkollegen von leidenschaftlichen Nächten in Buenos Aires, von einer schönen Frau namens Mercedes; doch auch die Enkelin kennt die Geschichten nur aus den Schilderungen ihrer Mutter und des Grossvaters selbst, der nie ganz fassbar wurde und immer etwas rätselhaft blieb.

Der Autor Klaus Merz ist bekannt für seine dichte und poetische Sprache. In «Der Argentinier» spannt er einen Bogen von der kleinen, engen Schweiz in die Weite Argentiniens: Er beschreibt den Lebensweg des Dorfschullehrers Johann Zeiter, der auszog, die Welt zu erobern und um eine Identität reicher zurückkehrte. Dabei bleibt offen, was wirklich so geschah und was im Lauf der Zeit hinzugedichtet wurde. Am Abend des Klassentreffens entsteht eine neue Geschichte zwischen der Enkelin Lena und ihrem ehemaligen Schulkollegen – ein Tango der ganz eigenen Art.

Pressestimmen:

«Wie erfrischend! Die Bühne in der »Winkelwiese« ist so eingerichtet, dass die Zuschauer von zwei Seiten auf das Geschehen blicken. [...] Grawit und Valsecchi verkörpern ihre Figuren mit Charme, etwa, wenn der Regisseur einen - absehbaren - Flirt zwischen ihnen inszeniert.»
Katja Baigger, NZZ, 17. April 2015

«Der Mann fällt aus dem Bild. Die Kamera hat ihn eingefangen, doch dann dreht er sich, und zu sehen ist nur noch sein angeschnittener Hinterkopf. Eine Metapher? [...] Vom Eigenleben der Erinnerung handelt »Der Argentinier«. Vom Südamerika der Nachkriegszeit, vom Fernweh.»
Lena Rittmeyer, Tages Anzeiger, 17. April 2015

Link zum Pressespiegel

Klaus Merz publiziert in regelmässiger Folge Prosa und Gedichte. Einen breiteren Durchbruch schaffte er mit «Jakob schläft. Eigentlich ein Roman» aus dem Jahr 1997. Seither erschienen unter anderem «Kommen Sie mit mir ans Meer, Fräulein?» (Roman, 1998), «Adams Kostüm» (Drei Erzählungen, 2001), «LOS» (Erzählung, 2005), «Der Argentinier» (Novelle, 2009) sowie «Aus dem Staub» (Gedichte, 2010) und «Unerwarteter Verlauf» (Gedicht, 2013). Seit Herbst 2011 gibt sein Hausverlag Haymon eine siebenbändige Werkausgabe heraus, ediert von Markus Bundi. Klaus Merz erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Hermann- Hesse-Literaturpreis 1997, den Gottfried-Keller-Preis 2004, den Aargauer Kulturpreis 2005, den Werkpreis der schweizerischen Schillerstiftung 2005 sowie zuletzt den Basler Lyrikpreis und den Friedrich-Hölderlin-Preis (beide 2012).

Mit freundlicher Unterstützung von: Aargauer Kuratorium, Stadt Aarau, Fondation Nestlé pour l`Art, Stiftung Stanley Thomas Johnson, Schweizerische Interpretenstiftung

Spieldaten

Mittwoch, 15. April 2015 – 20:30 Uhr – Zürcher Premiere
Donnerstag, 16. April 2015 – 20:30 Uhr
Freitag, 17. April 2015 – 20:30 Uhr
Samstag, 18. April 2015 – 20:30 Uhr

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