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DER HUND, DIE NACHT UND DAS MESSER
Spiel:Anna-Katharina Müller
Wowo Habdank
Sebastian Krähenbühl
Regie:Stephan Roppel
Bühne / Kostüme:Petra Strass
Dramaturgie:Fanti Baum
Licht:Michael Omlin
Technik:Stefan Marti
Michael Omlin
Regieassistenz:Nadine Jaberg
Aufführungsrechte:Henschel Schauspiel Verlag Berlin

Link zum Beitrag auf Art.tv:
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M steht in einer dunklen Gasse. Es ist Nacht und er hat seinen Weg verloren. Er weiss nicht, wie er hierher gekommen ist. Und er kann sich kaum noch an die Gesichter der Freunde erinnern, mit denen er eben Muscheln gegessen hat. Im August. Die Häuser strahlen die Hitze vom Tag ab. Die Fassaden und geschlossenen Jalousien wirken abweisend. Die Atmosphäre ist seltsam fiebrig und bedrohlich still.
Plötzlich hört M, wie ihn ein Mann in seinem Rücken anspricht. Mit schrecklichen und ohrenbetäubenden Pfiffen sucht er nach seinem Hund, der ausgerissen ist. Ist dieser schon bei den Wölfen, die auf dem Vormarsch sind und sich bereits in den Vorstädten befinden? Unvermittelt bedroht der eigenartige Hundehalter M mit einem Messer und es entwickelt sich ein Kampf um Leben und Tod, in dem M den Angreifer in Notwehr ersticht. Doch damit hat der Albtraum für den verwundeten M erst begonnen. Er gerät in eine fremde Wohnung, wo er auf ein verführerisches, aber nicht minder gefährliches Schwesternpaar trifft. Die Nacht ist in ihrer schwärzesten Phase und ein Ende der kafkaesken Odyssee ist in weite Ferne gerückt. Zeit und Raum geraten aus den Fugen und die Schauplätze, an denen sich die traumatische Irrfahrt von M abspielt, werden düsterer: Das Gefängnis, das Krankenhaus, die Steppe. Immer wieder ist das Geheul der Wölfe zu hören und der Wüstensand dringt in die Innenräume der Stadt.

Marius von Mayenburgs neues Stück ist als Auftragswerk für die Berliner Schaubühne entstanden. Raum, Zeit und Individualitäten geraten in eine zerstörerische Auflösung. Auf seinem albtraumhaften, fiebrigen Trip durch das Feindesland sieht sich M bedrohlichen und rätselhaften Kräften ausgesetzt. Die Gesetze der zivilisierten Welt sind aufgehoben. Das surreale Drama wird von einer raffinierten
Mehrfachbesetzungs-Dramaturgie vorangetrieben. Es ist ein antizivilisatorisches Traumspiel und ein sciencefictionartiger Psychothriller zugleich.

Marius von Mayenburg wurde 1972 in München geboren und studierte zunächst Altgermanistik und danach «Szenisches Schreiben» an der Hochschule der Künste Berlin. Er erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter 1997 den «Kleist-Förderpreis für Junge Dramatik». Seit 1999 arbeitet er als Hausautor und Dramaturg an der Schaubühne Berlin, wo die meisten seiner Stücke zur Uraufführung gelangen. Zu seinen bekanntesten und meistgespielten Stücken zählen «Parasiten» und «Feuergesicht». Letzteres wurde in 30 Sprachen übersetzt und wie auch andere seiner Stücke weltweit gespielt.
Zur Spielzeiteröffnung 2007 war am Theater Winkelwiese bereits sein Stück «Der Hässliche» als Schweizer Erstaufführung zu sehen. «Der Hund, die Nacht und das Messer» wurde im Mai 2008 an der Schaubühne Berlin uraufgeführt.

Spieldaten

Samstag, 24. Januar 2009 – 20:30 Uhr – Premiere

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