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DIE ERBSENFRAU
Spiel:
Vivianne Mösli
Manuel Bürgin
Dominique Müller
Ingo Ospelt
Regie:Antje Thoms
Regiemitarbeit:Dominique Müller
Bühne / Kostüme:Marcella Maichle
Licht:Michael Omlin
Musik:Alex Stolze
Dramaturgie:Walter Gratz
Regieassistenz:Petra Jenny
Produktionsleitung:Gabi Bernetta

Koproduktion:
TRAININGSLAGER
Theater Winkelwiese
Theater Tuchlaube

«Die Erbsenfrau» ist die dritte Produktion von TRAININGSLAGER und Abschluss der «Honigknochen-Trilogie» des Schweizer Dramatikers Jens Nielsen, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Thema Familie auseinandersetzt.

Die Erbsenfrau ist allein. Sie steht am Morgen auf und kämpft den ganzen Tag gegen ihre Einsamkeit an. Dazu hat sie sich ein Labor eingerichtet, in dem sie versucht, ihr Leben nach ihrem Willen zu gestalten. Eines Morgens stellt sie fest, dass sie über Nacht einen Mann gezüchtet hat. Er scheint soweit intakt zu sein. Doch hält er leider nicht lange, verwelkt noch am gleichen Vormittag und wird auf den Kompost geschafft. Die Erbsenfrau hofft, ihr Experiment wiederholen zu können. Und tatsächlich: Bald hat sie drei ganze Männer gezüchtet. Sie dienen ihr von nun an als perfekte Staffage für ihre Selbstversuche und sollen ihr alles Fehlende ersetzen: Liebhaber, Gesprächspartner, Blumen, Kleider, Verwandte, in der Schwangerschaft verlorene Säuglinge, Dekorationen und verstorbene Haustiere. Es stellt sich jedoch heraus, dass die drei Männer kaum etwas können: sie bringen durcheinander, sie missverstehen, sie machen alles falsch. Die Erbsenfrau gibt nicht auf, sie macht verschiedene Tests mit ihnen. Auch diese Tests misslingen, worauf sie die Männer repariert, ihre Eigenschaften modifiziert oder sie gleich neu züchtet. Die Männer stürzen sich zunächst voller Tatendrang in die Herausforderungen und versuchen, allen Ansprüchen gerecht zu werden. Doch die Erbsenfrau ist mit dem Ergebnis nie zufrieden. Quer durch Raum und Zeit entspinnt sich eine
märchenhaft absurde Verwechslungskomödie über die Unmöglichkeit, das eigene Glück zu planen. Verzweiflung verbreitet sich. Streit bricht aus. Die Erbsenfrau spricht masslose Strafurteile. Die Männer rebellieren. Alle Verhandlungen scheitern. Der Untergang der Erbsenfrau und ihrer Experimente scheint unausweichlich. Doch da erreicht die Gescheiterten eine unerwartete Botschaft aus dem Jenseits. Die Stimme Emils (Deckname: Gott) erklärt der Erbsenfrau und ihren Männern den Sinn ihres Lebens anhand eines Gleichnisses. Die Figuren kommen zu einer verblüffenden Einsicht: Mach dir keine
Sorgen, Liebling, alles wird gut werden, I promise. Oder doch nicht?

Jens Nielsens Texte lassen sich in eine absurd-groteske Theatertradition einordnen. Er hinterfragt Alltagsrituale und scheinbar Selbstverständliches und kreiert dadurch eine Bühnenrealität, die den Menschen als verletzlichen Antihelden zeigt. Sein Scheitern, die Vergeblichkeit und Endlichkeit menschlichen Lebens rücken auf geistreiche und humorvolle Art ins Bewusstsein.

Mit freundlicher Unterstützung von: Präsidialdepartement der Stadt Zürich, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Pro Helvetia,
(Stand Dezember 2008)

Spieldaten

Donnerstag, 9. April 2009 – 20:30 Uhr – Premiere

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