Programm 2003-2015 » Produktionen 2003-2015 » DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS
DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS
Link zu SRF Beitrag «Die lächerliche Finsternis». Link zu Bericht über Wolfram Lotz, Tages Anzeiger. Link zu Porträt Wolfram Lotz, NZZ. Ein somalischer Pirat verteidigt sich vor dem Hamburger Landgericht. Er hat seinen Freund Tofdau beim Überfall auf ein holländisches Schiff verloren. Szenenwechsel: Hauptfeldwebel Pellner begibt sich mit Unteroffizier Stefan Dorsch auf eine geheime Mission. Am Hindukusch suchen sie nach Oberstleutnant Deutinger. Bei dieser Suche verlieren sie sich immer tiefer im Herz der Finsternis. Fern von jeglicher Zivilisation geraten Ort und Zeit aus den Fugen. Sie treffen abstruse Figuren: Der Italiener Lodetti muss den Abbau von Coltan überwachen, Stojkovic hat in den neunziger Jahren bei einem Nato-Bombenangriff alles verloren und verkauft jetzt lactosefreien Ziegenkäse, Investmentfonds, Streichhölzer und anderen Dinge des täglichen Gebrauchs. Und was wollen eigentlich der Papagei und der Missionar von ihnen? Lotz schafft in seinem Hörspieltext Figuren, denen jegliche Orientierung abhanden gekommen ist. Pellner und Dorsch könnten auch zwei Clowns sein oder einem Stück von Beckett entlaufen sein. Oder sind es Weggefährten Wenedikt Jerofejews auf seiner Reise nach Petuschki? Jedenfalls sind sie ihrer Einsamkeit und der Angst vor dem Fremden und Unkontrollierbaren, ihrem Verloren-Sein in der Welt schonungslos ausgesetzt. Das ist beängstigend und komisch. 2014 wurde der Text von Wolfram Lotz, der sich an Joseph Conrads «Herz der Finsternis» und Francis Ford Coppolas «Apokalypse Now» orientiert, mit Erfolg und viel Beachtung an bedeutenden Theatern aufgeführt, so am Thalia Theater Hamburg, am Burgtheater Wien und am Deutschen Theater Berlin. Die Schweizer Erstaufführung erfolgte im März 2015 am Luzerner Theater. Pressestimmen: «(...) Aber eigentlich erzählt Lotz davon, dass wir grundsätzlich nichts wissen können vom Fremden. Unbarmherzig stellt er in seinem Hörstück die Beschränkungen seines Schreibens aus. «Auf der Bühne (Marcella Incardona) findet sich nichts als ein Dutzend Holzkisten. Die Bilder entstehen in den Köpfen des Publikums: einerseits durch die lebendige Erzähl- und Spielweise des Schauspielerquartetts, anderseits durch gezielt eingesetzte, auf der Bühne live produzierte Geräusche. Roppels Abschlussarbeit ist eine Theaterproduktion mit Hörspielcharakter – eine faszinierende, die Phantasie stark anregende Mischung.» Wolfram Lotz wurde 1981 in Hamburg geboren und wuchs im Schwarzwald auf. Er studierte Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaft in Konstanz und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er schreibt Theaterstücke Hörspiele, Lyrik und Prosa und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Mit freundlicher Unterstützung von: Spieldaten
Freitag, 15. Mai 2015 – 20:30 Uhr
– Premiere – Ausverkauft |
||||||||||||||||