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DIE SEKUNDE DAZWISCHEN

Eine Produktion der Sophiensaele Berlin in Koproduktion mit dem Theater Winkelwiese und GO Theaterproduktionen

Spiel:Jörg Petzold
Regie:Andreas Sauter
Bühne/Kostüm:Team
Dramaturgie:Cornelia Sturm


«Ich meine, wo fängt etwas an, wo hört es auf?»

Die Grossmutter eines dreissigjährigen Mannes liegt im Sterben. Was bedeutet das? Wie lässt es sich beschreiben? Wie davon erzählen? Was verschwindet, wenn jemand plötzlich nicht mehr da ist? Was bleibt?

Zusammen mit den Zuschauern macht sich der Erzähler auf die Suche. Assoziativ umkreist er die Frage nach dem Sterben in unserem Alltag. Erinnerungen werden frei, Geräusche und Bilder: Fellreste an den Schraubenhaken beim Kaninchenschlachten, die Bewegung ihrer Augen, das Foto in einer Ausstellung — von einem Mann, der eigentlich schon tot ist. Vom Sofa aus schaut der Erzähler zu, wie Flugzeuge abstürzen und Menschen in Trümmern nach Überlebenden suchen,
während auf einem anderen Kanal Soldaten über den Bildschirm robben. Aber was geschieht eigentlich dazwischen? Im Moment zwischen Leben und Tod. Was geschieht mit den Kaninchen, wenn ihre Augen hin und her jagen, kurz bevor sie für immer erlöschen? Was denken die Soldaten, wenn sie sich Auge in Auge gegenüber stehen? Was die Leute im Flugzeug? Was fasziniert den Betrachter am Foto, das das Gesicht eines Mannes kurz vor seinem Tod zeigt? So gräbt sich der Erzähler in Andreas Sauters Stück immer tiefer unter die Oberfläche, um am Ende beim Tod der eigenen Grossmutter zu landen. Was ist eigentlich das, was einen wirklich berührt? Oder besser: Wofür lohnt es sich wirklich zu leben? Ein Abend voll zauberhafter Überraschung.

«Ich meine, wo fängt etwas an, wo hört es auf, wenn man von einem ganzen Leben erzählt?»

Andreas Sauter wurde 1974 in Zürich geboren. Nach seinem Grundschullehrerdiplom arbeitete er freischaffend im Theater als Autor, Schauspieler und Regisseur. 1997 studierte er ein Semester an der Schauspiel Akademie Zürich, von April 1998 bis Januar 2002 an der Hochschule der Künste in Berlin «Szenisches Schreiben». Zusammen mit Bernhard Studlar schrieb er die preisgekrönten Stücke «All about Mary Long» (Preis des Staatstheater Kassel 2000) und «A. ist eine
andere» (Kleist-Förderpreis für junge Dramatik 2000). Andreas Sauter lebt als freischaffender Autor und Regisseur in Berlin.

Spieldaten

Mittwoch, 31. Mai 2006 – 20:30 Uhr – Premiere

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