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FLUCHTBURG

Koproduktion mit dem Theater St. Gallen

Spiel:Alexandre Pelichet
Annette Wunsch
Regie:Barbara David Brüesch
Bühne:Damian Hitz
Kostüme:Heidi Walter
Musik:strøm

«Wenn eine Fliege herumsurrt, ist das eine Fliege und bleibt eine Fliege. Wegen einer Fliege fangen die Knie nicht an zu zittern.»

Eine Beziehung am Rande des Abgrunds: Da sitzen sie nun fest, eine Frau und ihr Mann, in den sicheren vier Wänden des eigenen Heims. Ein Paar, das einer unbestimmten Vergangenheit nachhängt und im gemeinsamen Urlaub Linderung sucht für die derzeitigen Probleme – ausspannen, wieder zueinander finden, alles für eine Zeit hinter sich lassen, vergessen, das würde beiden helfen. Doch daran ist jetzt gar
nicht zu denken, denn die Gegenwart drängt herein ins traute Heim. Eigentlich ist etwas heutzutage völlig Normales geschehen: Er hat seine Stelle verloren, muss sich neu orientieren, und sie könnte ihm dabei zur Seite stehen. Anstatt sich aber den Anforderungen eines Umfelds zu stellen, das beide viel zu lange ausgeblendet haben, verbarrikadieren sie sich mehr und mehr in ihrem vermeintlich sicheren Zuhause. Doch das Wohnen in bester Lage ist noch lange keine Garantie gegen die Gegenwart draussen, die man partout nicht wahrhaben möchte. Und spätestens als mit der neuen Putzfrau aus dem «Kleefeld» die nüchterne Realität einer Stadtrandsiedlung in das sensible Beziehungsgebäude des Paares eindringt, wird klar, in welchen Strudel beide geraten sind.

Gerhard Meister (geboren 1967 im Emmental) studierte Geschichte und Soziologie an der Universität Bern und arbeitete als Journalist für verschiedene Berner Zeitungen. 2003 wurde sein Stück «Mieschers Traum», das im Rahmen des Dramenprozessors entstand, am Theater an der Winkelwiese uraufgeführt und mit dem Buchpreis der Stadt Bern ausgezeichnet. Im Anschluss schrieb Meister als
Stipendiat der Kunststiftung Baden-Württemberg das Stück «Der Entenfreund», für das er den Stückepreis der Société Suisse des Auteurs erhielt und dessen Schweizer Erstaufführung ebenfalls in der Winkelwiese stattfand. In seinen Texten berührt Meister mit sprachlicher Leichtigkeit und emotionaler Treffsicherheit gleichermassen persönliche Schicksale und gesellschaftliche Problemzonen. Sein jüngstes Stück «Fluchtburg» zeigt in rätselhaften, verstörend-komischen Momentaufnahmen ein zutiefst menschliches Porträt individuellen Scheiterns.

Die Premiere von Gerhard Meisters «Fluchtburg» findet am 26. März 2008 in St.Gallen statt. Die Inszenierung gastiert für sechs Vorstellungen am Theater an der Winkelwiese. Im Austausch zeigt das Theater St.Gallen unsere Inszenierung von Torsten Buchsteiners «Nordost» (www.theatersg.ch).

Spieldaten

Samstag, 19. April 2008 – 20:30 Uhr – Premiere

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