FORELLE STANLEY
Koproduktion: Theater Marie, Aarau Theater Tuchlaube, Aarau Theater Winkelwiese, Zürich Spiel: | Mona Petri Francesca Tappa Herwig Ursin | Regie: | Nils Torpus | Bühne: | Renato Grob | Kostüme: | Christine Nyffeler | Licht und Technik: | Andy Giger | Produktionsleitung: | Markus Speck |
Grace und Sugar, ein ungleiches Zwillingspaar, feiern ihren dreissigsten Geburtstag. Sie leben in Tumbler Ridge, einem abgelegenen Provinzkaff im rauhen Norden Kanadas. Die Müllkippenaufseherin Grace gehört zur Lokalprominenz: Als Pin-up Girl ist sie auf der Reklametafel an der Ortseinfahrt überlebensgross zu sehen. Nicht umsonst kann sie sich zum Geburtstag neue Westernstiefel leisten. Sugar hingegen trägt tagein tagaus den Trainingsanzug der längst verstorbenen Mutter und verbringt die Zeit mit Kochen und Essen. Ein Gang aus dem Haus ist nicht ihre Sache. Doch die Situation ist brisanter als es den Anschein macht. Ein mysteriöser Frauenmörder treibt in der Gegend sein Unwesen. Auch die Frau, die seit kurzem vermisst wird, ist exakt dreissig Jahre alt. Als Forelle Stanley, auch er ein Eigenbrötler, ums Haus schleicht, ist Sugar gerade dabei, ihrem tristen Leben ein Ende zu setzen. Als Lebensretter verschafft er sich Zugang ins Haus. Ist er der Frauenmörder, von dem in allen TV-Kanälen die Rede ist? Sicher ist nur eines: Mit dem Auftritt von Forelle Stanley ändert sich das Leben von Grace und Sugar unwiderruflich. Claudia Deys «Forelle Stanley» ist ein eigenwilliges Familiendrama und besticht durch seinen schrägen Humor. Die verschrobenen Figuren aus dem kanadischen Niemandsland sprechen, wie sie leben: unzimperlich, ungeschliffen und sehr eigen. Sie suchen ihren Platz im Spannungsfeld zwischen neuem Leben und alten Gewohnheiten, zwischen Liebe und Einsamkeit. Nach ihrer Ausbildung an der National Theatre School in Montreal war Claudia Dey vier Jahre lang Hausautorin am renommierten Factory Theatre in Toronto. Ihre Stücke wurden mit grossem Erfolg aufgeführt und für die Auszeichnungen Governor General’s Award und Trillium Award nominiert. «Forelle Stanley» wurde neben Produktionen in Kanada auch am Off-Broadway inszeniert. 2006 hat die kanadische Botschaft in Deutschland ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, mit dem Ziel, die vielfältige Dramatikerszene Kanadas für den deutschsprachigen Raum zugänglich zu machen. Das Land ist ebenso wie seine Theaterszene durch angelsächsisch-amerikanische und französisch-europäische Einflüsse und die Kulturen der unterschiedlichen Einwanderer geprägt. Eine junge Generation von Dramatikern verbindet diese verschiedenen Traditionen mit grösster Selbstverständlichkeit zu neuen Auseinandersetzungen mit der Wirklichkeit. Eine Auswahljury stellt jährlich die besten neuen Stücke aus Kanada zusammen. Aus ungefähr 70 Stücken wurde 2006 neben fünf weiteren «Trout Stanley» von Claudia Dey ausgewählt und ins Deutsche übersetzt. Die Premiere der deutschsprachigen Erstaufführung erfolgt am 26. März am Theater Tuchlaube in Aarau (www.tuchlaube.ch und www.theatermarie.ch).
Spieldaten
Mittwoch, 9. April 2008 – 20:30 Uhr
– Premiere
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