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HELPING HANDSKoproduktion
Sklaverei ist: «Die vollkommene Beherrschung einer anderen Person zum Zwecke wirtschaftlicher Ausbeutung. Das entscheidende Merkmal ist Gewalt (physisch und/oder psychisch) und das Festhalten der Person gegen ihren Willen.» Sklaverei – ein Thema, das uns nichts anzugehen scheint. Ein Relikt aus der Vergangenheit, an das man sich lediglich als etwas Überwundenes erinnert. So erklärten die Vereinten Nationen 2004 zum internationalen Jahr des Gedenkens an den Kampf gegen die Sklaverei und an ihre Abschaffung. Abschaffung? Und was ist mit den «50 Fällen von Sklaverei in Bern» von denen in der Sonntagszeitung (16. 11. 2003) zu lesen war? Das Autorenteam von pol.theater setzt sich in ihrem zweiten Projekt mit einem Phänomen auseinander, das lange Zeit totgeschwiegen wurde: Moderne Sklaverei – sprich: Menschenhandel, Zwangsprostitution aber auch die Ausbeutung von meist illegalen Migranten in Gastgewerbe, Landwirtschaft und Privathaushalten. Während Themen wie Frauenhandel von den Medien immer wieder aufgegriffen werden, findet die Problematik von sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen in Privathaushalten kaum je Erwähnung. pol.theater geht in seinem Projekt von einer fiktiven Situation in der nahen Zukunft aus, in der Haussklaven in der Schweiz schon beinahe zum guten Ton gehören. Drei Schweizerinnen und zwei Schweizer erzählen von ihren Erfahrungen mit den Sklaven. Die Firma «Helping Hands», für den Handel mit modernen Haushaltshilfen in der Schweiz zuständig, verbindet die fünf Figuren miteinander und zieht sich als roter Faden durch alle Geschichten. Die Opfer selbst kommen nicht zu Wort. «Helping Hands» ist nach «Gelobtes Land» (2003) die zweite Arbeit der Gruppe pol.theater, ein Zusammenschluss von jungen Autoren, Regisseuren, Schauspielern und Bildenden Künstlern, die politische Themen aufgreifen. Jeder der Autoren entwickelt eine der fünf Figuren, die in einem weiteren Arbeitsschritt, in kontinuierlichem Austausch mit der Regie, zu einem komplexen Theaterabend verschränkt werden.
Marianne Freidigs (*1968) Stück «Mañana», das am Theater Stefanie Grobs (*1975) Stück «Franzina – ein psychologischer Daniel Goetsch (*1968) veröffentlicht seit 1995 diverse Texte, Gerhard Meister (*1967) schreibt seit 1995 Theaterstücke. «Mieschers Traum» 2003 uraufgeführt am Theater an der Winkelwiese, wurde 2004 am Staatstheater Saarbrücken als deutscher Erstaufführung nachgespielt. Sein neustes Stück «Der Entenfreund» erhielt einen Preis der Autorenvereinigung SSA. Marianne Freidig, Daniel Goetsch, Stefanie Grob und Gerhard Meister haben am Autorenförderprojekt Dramenprozessor teilgenommen. Patrick Boltshauser und Marianne Freidig wurden 2004 zudem in die Masterclass 6 unter der Leitung von John von Düffel aufgenommen. Spieldaten
Donnerstag, 17. März 2005 – 20:30 Uhr
– Premiere |
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