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HELPING HANDS

Koproduktion
Theater Winkelwiese
pol.theater

Spiel:Michael Hasenfuss
Regula Imboden
Judith Niethammer
Sandra Utzinger
Nils Torpus
Texte:Patrick Boltshauser
Marianne Freidig
Daniel Goetsch
Stefanie Grob
Gerhard Meister
Regie:Michael Schröder
Bühne:Duri Bischoff
Kostüme:Nic Tillein
Video:Sonya Schönberger
Produktion:Patrick Boltshauser, Sonya Schönberger

Sklaverei ist: «Die vollkommene Beherrschung einer anderen Person zum Zwecke wirtschaftlicher Ausbeutung. Das entscheidende Merkmal ist Gewalt (physisch und/oder psychisch) und das Festhalten der Person gegen ihren Willen.»
Soziologe Kevin Bales

Sklaverei – ein Thema, das uns nichts anzugehen scheint. Ein Relikt aus der Vergangenheit, an das man sich lediglich als etwas Überwundenes erinnert. So erklärten die Vereinten Nationen 2004 zum internationalen Jahr des Gedenkens an den Kampf gegen die Sklaverei und an ihre Abschaffung. Abschaffung? Und was ist mit den «50 Fällen von Sklaverei in Bern» von denen in der Sonntagszeitung (16. 11. 2003) zu lesen war?

Das Autorenteam von pol.theater setzt sich in ihrem zweiten Projekt mit einem Phänomen auseinander, das lange Zeit totgeschwiegen wurde: Moderne Sklaverei – sprich: Menschenhandel, Zwangsprostitution aber auch die Ausbeutung von meist illegalen Migranten in Gastgewerbe, Landwirtschaft und Privathaushalten. Während Themen wie Frauenhandel von den Medien immer wieder aufgegriffen werden, findet die Problematik von sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen in Privathaushalten kaum je Erwähnung.

pol.theater geht in seinem Projekt von einer fiktiven Situation in der nahen Zukunft aus, in der Haussklaven in der Schweiz schon beinahe zum guten Ton gehören. Drei Schweizerinnen und zwei Schweizer erzählen von ihren Erfahrungen mit den Sklaven. Die Firma «Helping Hands», für den Handel mit modernen Haushaltshilfen in der Schweiz zuständig, verbindet die fünf Figuren miteinander und zieht sich als roter Faden durch alle Geschichten. Die Opfer selbst kommen nicht zu Wort.

«Helping Hands» ist nach «Gelobtes Land» (2003) die zweite Arbeit der Gruppe pol.theater, ein Zusammenschluss von jungen Autoren, Regisseuren, Schauspielern und Bildenden Künstlern, die politische Themen aufgreifen. Jeder der Autoren entwickelt eine der fünf Figuren, die in einem weiteren Arbeitsschritt, in kontinuierlichem Austausch mit der Regie, zu einem komplexen Theaterabend verschränkt werden.


Patrick Boltshauser (*1971) gründete 2002 zusammen mit Sonya Schönberger die Theatergruppe pol.theater. Seit 1996 wurden bereits diverse Texte von ihm aufgeführt und publiziert.

Marianne Freidigs (*1968) Stück «Mañana», das am Theater
Winkelwiese uraufgeführt wurde und am Staatstheater Stuttgart als deutsche Erstaufführung zu sehen war, wurde an das Festival zeitgenössischer Dramatik in Santiago de Chile eingeladen. Ausserdem erhielt sie die Autorenförderung von DRS 1.

Stefanie Grobs (*1975) Stück «Franzina – ein psychologischer
Krimi im Schnee» wurde im September 2004 im Berner Schlachthaus Theater uraufgeführt. Dafür erhielt sie einen Werkbeitrag der Literaturkommission der Stadt Bern. Es sind bereits mehrere Texte von ihr in diversen Zeitschriften und Anthologien publiziert worden.

Daniel Goetsch (*1968) veröffentlicht seit 1995 diverse Texte,
unter anderem «Aspartam» (1999) und «X» (2004), welcher mit dem Werkjahr des Kantons Zürich ausgezeichnet wurde. Seit 1999 entstanden diverse Arbeiten für das Theater. 2002 wurde er mit dem Autorenpreis des Heidelberger Stückemarkts ausgezeichnet.

Gerhard Meister (*1967) schreibt seit 1995 Theaterstücke. «Mieschers Traum» 2003 uraufgeführt am Theater an der Winkelwiese, wurde 2004 am Staatstheater Saarbrücken als deutscher Erstaufführung nachgespielt. Sein neustes Stück «Der Entenfreund» erhielt einen Preis der Autorenvereinigung SSA.

Marianne Freidig, Daniel Goetsch, Stefanie Grob und Gerhard Meister haben am Autorenförderprojekt Dramenprozessor teilgenommen. Patrick Boltshauser und Marianne Freidig wurden 2004 zudem in die Masterclass 6 unter der Leitung von John von Düffel aufgenommen.

Spieldaten

Donnerstag, 17. März 2005 – 20:30 Uhr – Premiere

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