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VOM MILLIONÄR ZUM TELLERWÄSCHER - DAS ENDE DES AMERIKANISCHEN TRAUMS?

In einer Artikelserie im Vorfeld der US-Kongresswahlen im Herbst 2010 beschrieb Tagesanzeiger-Korrespondent Martin Kilian die Verarmung weiter Teile der US-Bevölkerung sowie den dramatischen Zerfall der Infrastruktur im noch mächtigsten Land der Erde. Der Gründungsmythos vom «besten Land der Welt» bröckelt. Es gibt zahlreiche Belege für einen historischen Stimmungswechsel in der amerikanischen Bevölkerung: erstmals seit dem Börsenkrach von 1929 glaubt eine Mehrheit der US-Bürger nicht mehr daran, dass das Land aus seiner derzeitigen schweren Krise gestärkt hervorgehen wird. Die bislang eherne Regel, dass jeder Amerikaner den Aufstieg vom Tellerwäscher zum Millionär schaffen kann, und dass es jeder Generation besser gehen werde als der vorherigen, scheint gebrochen. Jedenfalls, so eine Umfrage des Magazins Newsweek, erwarteten 63 % der Interviewten im letzten Herbst, dass es mit ihrem Lebensstandard bergab gehen würde. Dies deckt sich auch mit der Einschätzung der Ökonomen Bradford DeLong und Stephen Cohen.

Wie ist die Lage ein Jahr vor den Präsidentschaftswahlen? Leben Totgesagte länger oder hat sich die ökonomische Lage seit der Finanzkrise irreversibel verschlechtert und stimmt der Befund, dass die amerikanische Bevölkerung mehrheitlich nicht mehr an eine rosige Zukunft glaubt?

Der Publizist Andreas Zumach diskutiert mit Lotta Suter, Politologin und USA-Korrespondentin für verschiedene Medien.

Lotta Suter, geboren 1952, studierte Philosophie, Politologie und Publizistik in Zürich. Mitbegründerin und langjährige Redaktorin der Schweizer Wochenzeitung WOZ. Seit 1997 lebt sie in der Nähe von Boston und arbeitet als USA-Korrespondentin für verschiedene Medien, u.a. work und Südwestrundfunk. Von Lotta Suter im Rotpunktverlag erschienen: Einzig und allein. Die USA im Ausnahmezustand (2003), In aller Welt zu Hause. Al Imfeld – eine Biografie (2005), Kein Frieden mehr. Die USA im Kriegszustand (2008); Al Imfeld, Blitz und Liebe. Geschichten aus vier Kontinenten, hrsg. v. Lotta Suter (2005); Übersetzungen aus dem Englischen: Vandana Shiva, Erd-Demokratie (2006), Vandana Shiva, Leben ohne Erdöl (2009).

Andreas Zumach,geboren 1954 in Köln, studierte 1975 bis 1979 an der Universität Köln Volkswirtschaft und Journalismus. Er arbeitet als Journalist und Publizist und ist als UNO-Korrespondent für die Berliner taz sowie für weitere Zeitungen, Rundfunk- und Fernsehanstalten in Deutschland, der Schweiz, Österreich und den USA tätig. Er gilt als herausragender Experte auf dem Gebiet des Völkerrechts, der Sicherheitspolitik, der Rüstungskontrolle und der internationalen Organisationen. 1995 erschien sein Buch «Vereinte Nationen» beim Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg. Neueste Publikationen sind «Irak – Chronik eines gewollten Krieges», 2003 (in Zusammenarbeit mit Hans Christian Sponeck), und «Die kommenden Kriege. Ressourcen, Menschenrechte, Machtgewinn – Präventivkrieg als Dauerzustand?» Beide Bücher sind bei Kiepenheuer & Witsch in Köln erschienen.

Mit freundlicher Unterstützung von: Hamasil Stiftung

Spieldaten

Dienstag, 4. Oktober 2011 – 20:30 Uhr

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