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BEVÖLKERUNGSPOLITIK IN DER SCHWEIZ

In der Herbstspielzeit richten wir den Blick an drei Abenden auf die Einbettung der Schweiz in eine sich rasant wandelnde globale Politik und Wirtschaft. Wir thematisieren die Bevölkerungspolitik, die Güterverteilung und die gedankliche Basis der hiesigen politischen Kultur, die auf der Verfassung von 1848 gründet. Dies nicht zuletzt, um in den Grundsätzen über kommende politische Vorstösse und Initiativen nachzudenken und diese einordnen und begreifen zu können.

Politik am Stehtisch 35:
Bevölkerungspolitik in der Schweiz

Gast: Balthasar Glättli (Nationalrat, Co-Autor «Die unheimlichen Ökologen»)

Volksinitiativen der jüngsten Vergangenheit und der näheren Zukunft verdeutlichen, dass bevölkerungspolitische Anliegen auch und vielleicht vor allem in der Schweiz die Gemüter bewegen, polarisieren und deshalb von verschiedenen Seiten populistisch verwertet werden. Welche Denkmuster, Interessen, Faktenlagen und Zukunftsvorstellungen bestimmen die Bevölkerungspolitik bzw. den öffentlichen Diskurs darüber wirklich? In diesem Herbst erscheint unter dem Titel «Die unheimlichen Ökologen» von Balthasar Glättli und Pierre Alain Niklaus eine Auseinandersetzung mit der Bevölkerungspolitik. Im Fokus ihrer Untersuchung steht die Frage, inwiefern ökologische Vorstellungen einer Bevölkerungsbegrenzung von rechtem Gedankengut unterwandert sind und eugenische Denkmuster salonfähig machen. 2013 setzte sich Ilija Trojanow in «Der überflüssige Mensch» mit dem Wert des Menschen und dem Schutz der Menschenwürde im Spätkapitalismus auseinander, sowie mit prekären Lebensverhältnissen einer wachsenden Zahl von Menschen, die für den Arbeitsmarkt überflüssig geworden sind. Vor dem Hintergrund globaler wirtschaftlichen Kräfteverschiebungen und deren sozialen Auswirkungen, die vor der Grenze keinen Halt machen, diskutieren wir Aspekte der Bevölkerungspolitik.

Balthasar Glättli, geboren 1972, ist seit 2011 Nationalrat der Grünen Kanton Zürich. Glättli studierte Philosophie und Germanistik und arbeitete danach u.a. im IT-Bereich und als Geschäftsführer der migrationspolitischen Organisation Solidarité sans frontières. 2014 veröffentlichte er zusammen mit Pierre-Alain Niklaus das Buch «Die unheimlichen Ökologen» im Rotpunkt Verlag.

Andreas Zumach, geboren 1954 in Köln, studierte 1975 bis 1979 an der Universität Köln Volkswirtschaft und Journalismus. Er arbeitet als Journalist und Publizist und ist als Uno-Korrespondent für die Berliner taz sowie für weitere Zeitungen, Rundfunk- und Fernsehanstalten in Deutschland, der Schweiz, Österreich und den USA tätig.

Spieldaten

Dienstag, 21. Oktober 2014 – 20:30 Uhr

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