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SCHWIMMEN WIE HUNDE

Sieben Jahre waren Robert und Charlotte ein Paar. Nach einem gemeinsamen Urlaub beendet Charlotte, was Robert so harmonisch schien. Sie will, dass sie sich trennen wie Erwachsene. Auf die sanfte Tour. Die gemeinsamen Freunde werden am Küchentisch aufgeteilt und Robert darf noch für ein paar Tage im Keller wohnen bleiben – Küchen- und Badbenutzung inklusive, aber ohne Liebesanspruch. Denn bei
Charlotte wohnt jetzt Victor.

Als Victor nach ein paar Monaten wieder geht und Johann kommt, ist Robert noch immer nicht ausgezogen. Und Ingrid sieht zu wie ihre beste Freundin die Männer wechselt, während sie auf den Richtigen wartet. Mit fünfunddreissig wollte sie Kinder haben – und jetzt bleiben ihr nur noch zweiundsiebzig Stunden Zeit, um schwanger zu werden.

Nicht nur Ingrid, sondern auch Charlotte und Johann entfernen sich immer weiter von ihren ursprünglichen Bedürfnissen und verwickeln sich in absurde Lebenskonstrukte. Zugeständnisse entpuppen sich als leere Versprechungen. Und Robert? Der denkt nicht daran, den Keller zu verlassen, sitzt da und wartet.

Reto Fingers Stück handelt von fünf Mitdreissigern und ihren sprichwörtlichen «Leichen im Keller» – oder vielmehr ihren hilflosen Versuchen, diese zu ignorieren. Aus Angst das Glück zu verpassen, sind sie bemüht, ihre ungewisse Gefühlswelt mittels Verstand unter Kontrolle zu bringen. Ein Unterfangen, das nicht gelingen kann. Mit viel Komik beschreibt Reto Finger in «Schwimmen wie Hunde» das Scheitern des Menschen an seiner Lebenswelt und immer wieder auch an sich selbst.

Reto Finger, 1972 in Bern geboren, lebt in Zürich. Im Rahmen seiner Teilnahme am Dramenprozessor 2003/04 entstand das Stück «Schwimmen wie Hunde». Es folgte eine Einladung des Stückes zu den Werkstatttagen an der Wiener Burg 2004 und an die Autorentage des Thalia Theaters Hamburg 2005. Reto Finger arbeitet zurzeit an einem Stückauftrag für eine Koproduktion von Theaterhaus Jena/Staatstheater
Stuttgart/Sophiensaele Berlin.

Katja Gaub, 1971 in Bad Canstatt geboren, lebt in Berlin. Nach ihrem Regie- und Schauspielstudium an der Theater Hochschule in Zürich hatte sie 2001–2003 ein festes Engagement als Regisseurin und Schauspielerin am Staatstheater Stuttgart. Heute arbeitet sie als freie Schauspielerin und Regisseurin. An der Winkelwiese wurde sie in der Spielzeit 2000/01 durch ihre erfolgreiche Inszenierung von Dea Lohers «Blaubart. Hoffnung der Frauen» bekannt. «Schwimmen wie Hunde» wird im Anschluss an die Aufführungen im Theater Winkelwiese in Aarau und Bern zu sehen sein.

Spieldaten

Mittwoch, 16. November 2005 – 20:30 Uhr – Premiere

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