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STILLLEBEN IN EINEM GRABEN

THURGAUER ZEITUNG - STILLEBEN IN EINEM GRABEN

Auch wenn der Kriminalfall im Mittelpunkt des Stücks steht, so gehen die Absichten des Autors viel weiter: Anhand der Erzählungen sollen Verunsicherung, grassierende Doppelmoral und die Verdrängungslust der italienischen Gesellschaft offen gelegt werden. Das gelingt eindrücklich.
Auf Plakaten wird Elisas Tod öffentlich betrauert. Mehr Schein als Sein. Polizei und Politik versprechen eine Debatte der öffentlichen Sicherheit vom Zaum zu reissen, die Gewalt zum gesellschaftlichen Thema zu machen. Gross ist das Lamento, und wo sind die Konsequenzen? Nirgends. Die Schlussszene zeigts: Sobald der Fall gelöst ist, wendet sich Italien dem courant normal zu. Mit «Stillleben in einem Graben» hat der Theaterleiter und Regisseur Stephan Roppel ein beunruhigendes Stück in die Schweiz geholt. Italien ist ja nicht weit. Viva La Svizzera.

Karl Wüst, Thurgauer Zeitung, 22.9.2006

Die vollständige Kritik finden Sie hier als pdf

PDF | 118 KBytes

P.S. - STILLEBEN IN EINEM GRABEN

RAFFINIERT

Die Winkelwiese startet mit einem ungemein raffinierten Kriminalstück in die Spielzeit. Sechs Personen sprechen aus ihrer Warte von den Ereignissen, der Vorgeschichte und den Ermittlungen.

Das Stück ist ein veritabler Krimi, in dem die einzelnen Figuren glaubhaft besetzt sind und die vielen ablenkenden Nebenerzählstränge sorgen für genügend Verwirrung, dass die endliche Auflösung dieser Tat überrascht. Bis dorthin sind die gut hundert Minuten scheinbar im Fluge vergangen. Bravo.

Thierry Frochaux, P.S., 28.9.2006

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S.PDF | 185 KBytes

TAGES-ANZEIGER - STILLEBEN IN EINEM GRABEN

«Stillleben in einem Graben» ist ein Abgesang auf das Italienbild der Touristen, zugleich ein Abgesang auf den Krimi. Paravidinos Figuren sind postmoderne Existenzen. Sie spielen genretypische Rollen, reden Floskeln – und sind sich dessen bewusst. Wirkliche Auseinandersetzungen finden zwischen solchen Charakteren nicht mehr statt, das Stück besteht dementsprechend nur aus Monologen. Dies ist eindrücklich in Szene gesetzt etwa beim brutalen Verhör des Junkies (Sebastian Krähenbühl), der auch ohne drohendes Gegenüber zusammenzuckt und gesteht.

Felizitas Ammann, Tages-Anzeiger, 22.9.2006

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PDF | 99 KBytes

NZZ - STILLEBEN IN EINEM GRABEN

Die Möglichkeiten des Erzähltheaters werden effektvoll ausgekostet, indem die Figuren, wenn sie nicht an der Reihe sind, zu Zuschauern werden. So kann etwa der verschreckte Freund der Toten im unzimperlichen Verhör vom Inspektor buchstäblich an die Wand gedrückt werden, während jener in grosser Entfernung ruhig im Gartenstuhl sitzt.

Christine Weder, NZZ, 22.9.2006

Die vollständige kritik finden Sie hier als pdf

PDF | 374 KBytes

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