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Programm 2003-2015 » Spielpläne der Leitungszeit Stephan Roppel: siehe Rubrik Programm 2003-2015>Produktionen » STOL - DER TISCH
STOL - DER TISCHSTOL - DER TISCH, BERNER ZEITUNGDIE WIEDERGEBURT EINES NARREN Poetisch-surreale Bilder und grosse Emotionen: Im Stück «Stol» des russischen Theatr Pokoleniy wird eine unerwartete Zeitreise unternommen. Zu sehen im Berner Schlachthaus. Es ist wie eine Mischung zwischen «Alice im Wunderland» und «A Christmas Carol», der Weihnachtserzählung von Charles Dickens, in der ein grantiger Geizhals von drei Geschwistern heimgesucht wird, die ihm helfen, sein Leben zu ändern. In der Inszenierung «Stol» (übersetzt «Der Tisch») des russischen Teatr Pokoleniy aus St. Petersburg wird der Protagonist Ivan ( Vladimir Postnikov) am Silvesterabend auf eine seltsame Reise in seine Vergangenheit geschickt. Links gehen, rechts gehen Die strenge Mutter (Elena Polyakova) bringt Ivan Lesen bei, der autoritäre Vater ( Sergey Mardarh) hält eine Marschparade zu seinem zehnten Geburtstag ab, der geldgierige Bruder ( Stepan Beketov) verzeiht ihm nicht, dass er eine Affäre mit Zoe ( Natalhya Ponomareva) hat, und seine Frau ( Oksana Rysinskaya) wünscht sich insgeheim ein Kind. Tisch im Mittelpunkt Die Inszenierung von Danila Korogodsky und Eberhard Köhler überzeugt durch poetische Bilder, surreale Stimmungen und durch das grossartige Ensemble. Selten sieht man auf der Bühne solche Schauspieler, die ohne Unterkühlung, ohne jegliche Distanz zur Rolle und dafür mit derart grossen Emotionen und mit Engagement ihre Rolle verkörpern- und die dabei so spannend sind. Als Publikum schliesst man die Figuren sofort ins Herz, und es wird schnell klar, dass die Sprache einen lächerlich kleinen Teil der Kommunikation zwischen Zuschauerraum und Bühne ausmacht und die deutschen Übertitel zum Teil auch ignoriert werden können. Magdalena Nadolska, Berner Zeitung, 10.Dez.2010 STOL - DER TISCH, DER BUNDDER TUMBE TOR SCHWITZT SICH DURCH SEIN LEBEN Schöne neue Welt des Kapitalismus: Das Theater Pokoleniy aus St. Petersburg zeigt «Stol - Der Tisch» im Berner Schlachthaus. Da sitzt er in der Falle. Und die, die ihn lieben, sorgen dafür, dass Ivan nicht mehr rausfindet. Sie begraben ihn auch, der Sargdeckel schlägt zu. Weil Ivans Handy noch funktioniert, taucht er wieder auf, und alle wollen wieder was von ihm. Den Besitzansprüchen begegnet Ivan mit viel Zuneigung: «Jeden von euch liebe ich auf meine Art.» Über den Vater schüttet er Hass aus, 33 Jahre Treue gehen an die Geliebte, die Ehefrau macht er glücklich, weil er beim Einkaufen die Milch nie vergisst, und dem Bruder und der Mutter lässt er ihre Laster nicht durch. Der einzige Halt, der Ivan bleibt, ist der Tisch, unter dem er einst zur Welt gekommen ist. Ein heimtückisches Ding, dem trotz seiner sechs Beine die Standfestigkeit längst abhandengekommen ist. Brigitta Niederhäuser, Der Bund, 10. Dezember 2010 |
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