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ZUKUNFT EUROPA

Koproduktion:
Theater Marie
Theater Winkelwiese Zürich
Theater Tuchlaube Aarau
Roxy Birsfelden

Spiel:Judith Cuénod, Manuel Löwensberg, Christoph Rath
Regie:Olivier Keller
Bühne / Kostüme:Erik Noorlander
Musik:Pascal Nater
Kostüm:Tatjana Kautsch
Dramaturgie:Patric Bachmann
Szenografieassistenz:Linda Rothenbühler

Link zum Beitrag auf Art-tv.

Unter dem Titel «Zukunft Europa» erarbeitet das Theater Marie zusammen mit der Autorin Ariane Koch und dem Autor Joël László fünf Kurzstücke, die sich mit der europäischen Zukunft befassen. Dabei nehmen sie eigenwillige Perspektiven ein und beleuchten spezifische Situationen und Details.

«ZUKUNFT EUROPA», FÜNF KURZSTÜCKE:

Joël László
ICH BIN DAS TIER MIT DEM FELL

In einer fernen Zukunft kommt eine Kundin zum Friseur und lässt sich die Perücke richten. Die beiden unterhalten sich über dieses und jenes. Sie leben in einer Zeit, in der die Leute keine Haare mehr haben, das Alter nur noch mit DNA-Analyse bestimmbar ist und der Tod eine längst überholte Sache ist. Doch allmählich entdeckt der Friseur, dass mit dieser Kundin etwas nicht stimmt. Sie riecht seltsam, ja, schlimmer noch, sie stinkt wie ein Tier und... sie hat echte Haare!

Ariane Koch
COSTA CONCORDIA – MARE NOSTRUM

Eine Gruppe von Menschen bricht zu einer Schiffsreise auf. Im Gepäck ein Stier. Dorthin, wo sie herkommen, können sie nicht zurück. Sie suchen ein neues Zuhause, einen neuen Kontinent. Manchmal gibt es auf dem Schiff Unwetter, Wasser- und Nahrungsknappheit, also unmenschliche Bedingungen. Ausserdem wird der Stier allmählich unheimlich.

Ariane Koch
ENZYKLOPÄDIE DES VERSCHWINDENS

Ein Spiel mit Dingen, die vielleicht irgendwann verschwunden sein werden: «Asphalt – viel weniger Unfälle seit alles aus Plastik ist. Börse – Auch zu Staub zerfallen. Computer – Wer kann da noch unterscheiden, was einer ist und was keiner ist? Diskman –Ich meine, schon nur der Name ist sexistisch. Das kann ja nur etwas sein, was ausstirbt. Europa – Optimistische Anhäufung von Ländern, die bei der erstbesten Gelegenheit flöten ging. Fliegende Autos – HAHA, so hat man sich früher die Zukunft vorgestellt.»

Joël László
REYKJAVIK PINAKOTHEK

Eine düstere Zukunftsvision: Europa und die gesamte abendländische Kunst wurde zerstört. Übriggeblieben sind zwei verlorene Seelen – zwei Kunsttheoretiker? Einerseits sind sie euphorisch, weil der ganze Ballast der Vergangenheit verschwunden ist, andererseits haben sie doch den Drang, ihre Erinnerungen an die Kunst in der Reykjavik Pinakothek aufleben zu lassen. Dabei geraten sie aneinander – was ist es Wert, festgehalten zu werden? Sie verstricken sich in abstruse Diskussionen, die abrupt unterbrochen werden: Die Haut der Performerin Marina Abramovi? tritt auf und alles gerät ausser Kontrolle.

Ariane Koch
FIVERR.COM

Die Autorin Ariane Koch macht ein Experiment: Über die Internetplattform fiverr.com, auf der Einzelpersonen aus der ganzen Welt ihre Dienstleistungen in unterschiedlichen Bereichen anbieten, bestellt sie Texte zum Titel «Zukunft Europa» für insgesamt 80 Dollar. Dabei interessiert sie sich für folgende Aspekte: Wie beschreiben Menschen, die von anderen Teilen der Welt hierher blicken, den alten Kontinent? Wie verhält es sich mit ihrer eigenen Rolle als Autorin, die ihre Autorschaft abgibt und sich den Inhalt zu Billigstpreisen einkauft?

Presse:

«Das gegenwärtige Europa, vor dessen Küsten jetzt Bootsflüchtlinge ertrinken, weiss nicht, wo ein uns aus zwischen Empathie und Erbarmungslosigkeit, und macht es vielleicht selbst nicht mehr lang. Die Festung steht noch, aber das Selbstbild bröckelt. Die Fragen nach einer Zukunft können in die dunkle Groteske führen, so wie in der szenischen Collage »Zukunft Europa«, einer Produktion des Theaters Marie im Theater Winkelwiese. Das sind: fünf sehr kurze Stücke von Ariane Koch und Joël László, worin es mit den Zukünften derart düster und dystopisch und überhaupt nicht zum Lachen aussieht, dass es schon wieder hochkomisch ist.»
Christoph Schneider, Tages Anzeiger, 25. April 2015

Link zum Pressespiegel


Mit freundlicher Unterstützung von: Aargauer Kuratorium, Stadt Aarau, Fondation Nestlé pour l’Art / partenariat, Pro Helvetia, kulturelles.bl Fachausschuss Tanz und Theater (Stand: Dezember 2014)


Link zur Politik am Stehtisch-Veranstaltung, Europas Zukunft

Spieldaten

Donnerstag, 23. April 2015 – 20:30 Uhr – Zürcher Premiere
Samstag, 25. April 2015 – 20:30 Uhr
Donnerstag, 30. April 2015 – 20:30 Uhr
Freitag, 1. Mai 2015 – 20:30 Uhr
Samstag, 2. Mai 2015 – 20:30 Uhr

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